Röm.-Kath. Kirche

Beatae Mariae Virginis in Großlellenfeld (Markt Arberg)



 


Geschichte



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1075 weihte der Eichstätter Bischof Gundekar II. die erste Kirche in Lellenfeld. 1337 erhielt die Pfarrkirche einen Ablass von 15 Bischöfen, der vermutlich mit Bauarbeiten größeren Umfangs in Verbindung zu bringen ist. Im Jahre 1446 begann unter dem hervorragenden Reformbischof Johannes III. v. Eich der Bau der bestehenden Pfarrkirche. Stifter und Förderer des Baues dürften in erster Linie der Eichstätter Bischof Johannes III. von Eich und die Herren von Eyb, von Seckendorff, von Segesser und von Pappenheim gewesen sein. Es wird vermutet, dass eine Minuskelinschrift (- 1468 – an – sand – veits – tag -) auf die Einweihung des damals wahrscheinlich weitgehend fertig gestellten Kirchenbaus hinweist. Bis auf den Turmhelm, der 1610 durch die jetzige Kuppelhaube ersetzt wurde, blieb die spätgotische Anlage des Gesamtbaues unverändert. Instandsetzungen wurden in den Jahren 1739 und 1744 vorgenommen, desweiteren in den Jahren 1865/68 und 1903/14. Ein erster Abschnitt der notwendigen Außenrenovierungen erfolgte ab 1963. Im Rahmen der Innenrenovierung wurde 1966/67 der bisherige Fußbodenbelag durch große Kalksteinplatten ersetzt und das Gestühl neu geordnet. Von 1975 – 1978 wurden der Turm, Chor, Torhaus mit Friedhofsmauer erneuert. 1979 wurden die gesamten Instandsetzungsarbeiten abgeschlossen. Der aus unverputzten Sandsteinquadern errichtete Bau ist eine dreischiffige Hallenanlage mit einem fünfjochigen Langhaus, einem Chor in der Breite des Mittelschiffes, einer quadratischen Sakristei im südlichen Chorwinkel und dem im Grundriss ebenfalls quadratischen Turm gegenüber im nördlichen Chorwinkel.



 

Besonderheiten


1601 besaß die Kirche fünf Altäre. Heute sind der Hochaltar mit zwei Seitenaltären, sowie die barocke Kanzel (1734) tragende Elemente des spätgotischen Innenraums. Im Mittelschrein des dreiachsigen, nur mit Schnitzfiguren geschmückten Hochaltars befindet sich eine lebensgroße stehende Muttergottes auf Mondsichel, die von drei Engeln getragen wird. Sie ist um 1460/70 entstanden. Die übrigen Figuren und die Reliquienschreine entstanden ebenso wie die an den Chorwänden hängenden Altarflügelreliefs im 19. Jahrhundert. Der nördliche Seitenaltar besteht in der Hauptsache aus einem, 1872 von der nahen Schlosskapelle Eyburg erworbenen, gegen 1500 entstandenen Flügelaltar. Zum figürlichen spätgotischen Bestand gehören die künstlerisch sehr wertvolle Schnitzgruppe der Pietá, die vier Flügelreliefs, sowie die Kreuzigungsgruppe im Gesprenge.

Im südlichen Seitenaltar steht eine Schreinfigur der sitzenden Muttergottes auf der Mondsichel, eine im Gesamtausdruck sehr ansprechende Plastik aus dem mittleren 17. Jahrhundert. Die Holzfiguren der Apostelfürsten Petrus und Paulus flankieren den Chorbogen und stammen aus dem 17. Jahrhundert. Die 1806 aus dem Kloster Rebdorf bei Eichstätt hierher verbrachte Kanzel von 1734 wurde vermutlich von dem Hofbildhauer und fürstlichen Bauinspektor Matthias Seybold entworfen. Sie besticht durch die künstlerische und kunsthandwerkliche Qualität des intarsierten Aufbaues mit vergoldet aufgesetzten Schnitzwerk und ist damit das hervorragende und optisch wertvollste Ausstattungsstück der Kirche. Die aus der Nürnberger Frauenkirche stammende Orgel wurde von 1985 – 1988 einer gründlichen Überholung unterzogen. Es handelt sich um eine Schleifladenorgel mit 20 Registern und 1080 Pfeifen.





Weitere Information


Zur weiteren Information steht Ihnen in der Kirche ein „kleiner Kunstführer“ mit ausführlichen Textbeiträgen und anschaulichen Bildern zur Verfügung. Dieser kann für einen kleinen Unkostenbeitrag erworben werden. Sehr zu empfehlen ist darüber hinaus das 2005 von Reinhard Pasel, Pfarrer der Kirchengemeinde Großlellenfeld, herausgegebene Buch „Marienkirche Großlellenfeld mächtige gotische Gottesburg“.