Röm.-Kath. Kirche

Herz-Jesu Kirche in Dombühl


 


Chronik der Kirche


Die katholische Kirche in Dombühl wurde Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts in schlichter Industriearchitektur durch den damaligen Seelsorger und späteren Domkapitular Franz Mizera errichtet. Sie ist abseits der Ortsdurchgangsstraße in Bahnhofsnähe gelegen.

Es handelt sich um eine Stahlträgerkonstruktion mit Fertigbauplatten. Diese Bauweise wurde gewählt, um die Kirche bei Bedarf abbauen und durch einen festen Kirchenbau ersetzen zu können. Gut erkennbar ist dies immer noch an zum Teil off en liegenden Verschraubungen.

Die Baugrube wurde durch viele freiwillige Helfer, darunter sogar Ordensschwestern aus dem Schillingsfürster Institut, ausgehoben. Die Dombühler Katholiken, fast ausschließlich mittellose Heimatvertriebene, erbrachten auch beim Kirchengebäude selbst eine hohe Eigenleistung. 

  
 

Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken gab einen Zuschuss. Erster Gottesdienst in der Kirche war eine Christmette am 24.12.1958. Eingeweiht wurde die Kirche erst am 24.05.1959 durch den damaligen Bamberger Erzbischof Dr. Josef Schneider. Sie ist dem Herzen Jesu geweiht.

Das ursprünglich auf dem Kirchendach über der Empore aufgesetzte Glockentürmchen war anfangs leer. Erst einige Jahre nach der Einweihung der Kirche wurden zwei Glocken mit einem für die damalige Zeit sehr fortschrittlichen elektrischen Läutewerk eingebaut. Die größere Glocke trägt die Inschrift „Cor Jesu“ (Herz Jesu), die kleinere die Inschrift „Ave Maria“, beide besitzen zusätzlich figürliche Darstellungen.

Die Außenwände der Kirche wurden später verputzt und Anfang der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts teilweise mit Eternitplatten verkleidet. Im Inneren

befand sich zu Beginn auf dreistufigem Unterbau nur ein Hochaltar mit Tabernakel und modern anmutendem Kreuz, abgetrennt vom übrigen Kirchenschiff durch eine Kommunionbank, die infolge des 2. Vatikanischen Konzils abgebaut wurde. Der Tabernakel ist eigentlich ein Wandtresor, der von Ordensschwestern aus Schillingsfürst mit eucharistischen Symbolen (Fische, Brote) bemalt wurde. Später wurde im Altarraum zusätzlich ein kleiner Zelebrationsaltar aus Holz aufgestellt.

Bereits Ende des 20. Jahrhunderts befand sich die Kirche, besonders Eingangstür und Dach, in einem sehr schlechten baulichen Zustand. In der Kirchenverwaltung war schließlich zu entscheiden, ob die Kirche geschlossen oder generalsaniert werden sollte. Man entschied sich für eine umfassende Renovierung, mehr noch: für eine weitgehende Erneuerung und Umgestaltung.






In den Jahren 2007/2008 wurden viele Veränderungen im Innern vorgenommen: Zusammenlegung der beiden Sakristeien, Herausnahme des Stufenpodestes mit Hochaltar, Einbau eines Putzraumes mit Wasser- und Kanalanschluss und Vergrößerung der Empore, Vereinheitlichung der Einrichtung, großes Altarbild und Rautenfenster im Altarraum anstelle der früheren Tuchbespannung, neue Kreuzweg-Bilder, farbliche Neugestaltung – Stahlträger in den Farben des Regenbogens. Die Bilder sind von Frau Andrea Huszar gemalt worden.

Durch die zeitgemäße Modernisierung ist der Innenraum der Kirche freundlicher und heller geworden.

Das äußere Erscheinungsbild dominiert jetzt ein großer Glockenturm, der den alten Dachreiter ersetzt. Weniger auffällig, aber sehr wichtig war eine umfassende Außendämmung und der Einbau neuer Fenster und Türen, womit eine deutlich 

bessere Temperierung des Innenraums erreicht werden konnte, aber auch eine automatische Belüftungsanlage notwendig wurde (nachgerüstet in den Jahren 2022/2023). Außerdem mussten die Asbestzementplatten der Dacheindeckung durch Trapezbleche ersetzt werden.

Wie schon ein halbes Jahrhundert zuvor war ein großer Teil der Arbeiten durch Ehrenamtliche erledigt worden (insgesamt fast 1.200 Stunden). Am 31.05.2008 erfolgte die Wiedereinweihung der Kirche durch Domkapitular Hans Kern aus Ansbach.

Bis ins Jahr 2009 hinein zog sich die Neugestaltung der Außenanlagen (Pflasterung des Kirchenvorplatzes und des Weges um die Kirche, 7 Parkplätze mit Rasengittersteinen, Rasenflächen, Rosenbeet, Walnussbaum, Sträucher).

2017 wurde das in die Jahre gekommene und nicht mehr bespielbare Harmonium durch eine elektronische Orgel ersetzt.