Evang.-Luth. Kirche

Heilig-Kreuz-Kirche in Geilsheim (Stadt Wassertrüdingen)


 


Entstehungsgeschichte


Am „Dreiländereck“ der Landkreise Gunzenhausen, Ansbach und Donau-Ries eingebettet in die Landschaft zwischen Wachtler und Wörnitz in Sichtweite des Hesselbergs liegt Geilsheim: Von weitem grüßt das freundliche Gesicht der Hl.-Kreuz-Kirche.

Schon seit dem 8. Jahrhundert gibt es in Geilsheim zwei Kirchen: 750-800 schenken die Schwiegereltern Karls des Großen Güter in Geilsheim an das Kloster Fulda. In dieser Zeit entsteht ein Vorgängerbau der Hl.-Kreuz-Kirche. Gleichzeitig entsteht auf dem fränkischen Königshof - einer Versorgungsstation, die dem fränkischen König unterstand - eine königliche Eigenkirche, wo heute die St. Andreas-Kapelle steht.

 

Das Bild auf der rechten Seite zeigt in einem Bildausschnitt eines Werks vom Malerpfarrer Georg Bickel den Blick hinunter auf Geilsheim (um 1900).

 

 

Chronik

 

  
 

1072-1075 Bischof Gundekar von Eichstätt weiht die Kirche zum Heiligen Kreuz in Geilsheim.

Ab 1313 gehören beide Kirchen zum Kloster Rebdorf. Die Hl.-Kreuz-Kirche wird Hauptkirche.

1528 Einführung der Reformation

1646 Kurz vor Ende des Dreißigjährigen Krieges brannten schwedische Truppen die Hl.-Kreuz-Kirche, das Pfarrhaus, die Kaplanei, die Schule und weitere Gebäude nieder. Die Geilsheimer  hatten sich vergeblich mit Hab und Gut in der Wehrkirche und dem umliegenden Friedhof verschanzt. Es gab 17 Tote.    

Ab 1651 wird die Hl-Kreuz-Kirche wieder aufgebaut.

1666 werden die Fresken gemalt:  4 Evangelisten im Chorraum und im vorderen Treppenaufgang, Jesus am Kreuz und auf der Empore die 12 Apostel. 

Der Altar stammt aus dem Jahr 1696, der Taufstein aus dem Jahr 1697.

1725 wird der Kirchturm durch einen Blitzschlag zerstört und 1727 in der heutigen Form mit Welscher Haube und drei neuen Glocken wieder aufgebaut. Die zwei großen Glocken wurden im 2. Weltkrieg eingezogen, kamen jedoch unversehrt wieder zurück.

1899 wird eine neue Orgel von der Fa. Steinmeyer eingebaut.

1953 wird die Kirchenwache aufgelöst. Bis dahin patrouillierten während des Gottesdienstes zwei Männer mit Kirchenspießen im Dorf, um Diebstähle zu verhindern und Gefahren zu melden.

1954/1959 sowie 1980/1988 wurde die Hl.-Kreuz-Kirche jeweils außen- und innenrenoviert.

Seit 1995 brennen an hohen Festtagen die Kerzen am neuen Kronleuchter.



Weitere Werke von Malerpfarrer Bickel in der Heilig-Kreuz-Kirche


Georg Bickel wurde am 09.12.1862 in Geilsheim geboren. Hier wuchs er als ältester von fünf  Geschwistern in einer Handwerkerfamile mit einer kleinen Landwirtschaft auf. 1882 begann er ein Theologiestudium in Erlangen. Von 1889 bis zu seinem Tod 1924 war er Pfarrer in Mönchsroth.

Für die Geilsheimer Kirche malte er 1882 „Die vier Apostel“ nach Albrecht Dürer, „Die Beweinung Christi“ 1921 (Auf dem Bild befinden sich 2 Grabsteine mit den Geburts-und Sterbedaten der Eltern Georg Bickels).

Für das ehemalige Kriegerdenkmal malte er 1923 den sinkenden Petrus, den Prophet Jeremia (beweint die Zerstörung Jerusalems) und Simon von Kyrene (Kreuzweg).

Alle Bilder sind jetzt am Aufgang der Empore bzw. im Chorraum zu finden.