Evang-Luth. Kirche
St. Peter und Paul in Thann (Markt Bechhofen)
Peterskirche Thann
Wahrzeichen und geistlicher Mittelpunkt von Thann ist seit Jahrhunderten die Peterskirche. Das Gotteshaus – auf einer Anhöhe stehend – grüßt mit seinem Turm weit in das Altmühltal. Die Kirche in ihrer heutigen Form wurde 1766 erbaut. Es handelt sich um eine typisch protestantische Predigerkirche.
Eine Besonderheit liegt darin, dass sich die Kanzel direkt über dem Altar erhebt. Ihr gegenüber befindet sich auf der westlichen Empore die vom Orgelbaumeister Georg Martin Gessinger geschaffene Barockorgel. An der Ostwand beiderseits der Kanzel sind Statuen mit den Aposteln Petrus und Paulus zu sehen.
An der Außenseite über dem westlichen Eingangsportal findet man alte Wappensteine, die von der früheren Ortsherrschaft derer von Thann verkünden. Das Wappen der von Crailsheim’schen Herrschaft, zu der Thann später gehörte, ist über dem Eingangsportal der nördlichen Außenfassade zu sehen.
In der Vergangenheit wurde das Gotteshaus mehrfach renoviert. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 1942 zwei große Glocken für Kriegszwecke abgeliefert werden. Am 18. Oktober 1950 konnte dafür Ersatz auf dem Turm installiert werden.
Geschichte der Pfarrei
Bis 1632 hatte Thann seinen eigenen Pfarrer; bis 1650 war die Pfarrstelle unbesetzt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Gegend „schauerlich verwüstet und menschenleer“. Die Dörfer lagen öde da. Am Ende des Krieges war in Thann nicht ein einziger Mensch vorhanden, geht aus den Aufzeichnungen hervor. Mit dem Frieden kehrte hie und da ein Pfarrmitglied zu der Brandstätte seines Hauses zurück.
Evangelische Christen aus dem Ländlein ob der Ens (Österreich) siedelten sich an. Die Gutsherren von Sommersdorf und Thann, Wolfgang von Crailsheim und Friedrich Ernst von Crailsheim, waren eifrigst darauf bedacht, ihre Pfarreien nach 16- bis 18-jähriger Vakanz wieder mit einem tauglichen Geistlichen zu besetzen, beide Pfarreien aber zu kombinieren und hinfort durch einen Pfarrer mit Sitz in Sommersdorf versehen zu lassen.
