Evang.-Luth. Kirche

St. Wenzeslaus in Weißenkirchberg (Stadt Leutershausen)


 


Zur Geschichte der Gemeinde


Die Kirchengemeinde Weißenkirchberg im Süden des Dekanats Leutershausen umfasst insgesamt 17 Orte in 3 politischen Gemein-den (Aurach, Leutershausen und Schillings-fürst). Das Zentrum bildet die St. Wenzeslaus-Kirche in Weißenkirchberg im Ensemble mit dem kircheigenen Friedhof, dem Gemeinde- und Pfarrhaus. Mit ihrem bunt gedeckten, im Jahr 2013 frisch renovierten Turm ist die Kirche weit im Talkessel der "Bruscht" zu sehen.

Der Großteil der ca. 870 Mitglieder zählen-den Gemeinde ist ländlich geprägt und der Landwirtschaft - trotz des auch hier spürbaren Strukturwandels - nach wie vor verbunden. Arbeit finden die Menschen dort oder in kleinen mittelständischen Betrieben ringsum. Seit 1999 gehört Aurach mit seinen Orsteilen Dietenbronn, Eyerlohe, Hilsbach und Wahrberg zur Kirchengemeinde. Diese aufstrebende Gemeinde mit Autobahnanschluss (A6) bringt seither als Diasporagemeinde (17% evangelisch) ganz neue Seiten ins Gemeindeleben ein.





Geschichte der Kirche


1333 ist der Name der Kirche St. Wenzeslaus erstmals erwähnt, wobei bereits 1222 der erste Leutpriester in Brunst, Heinrich Plebanus, urkundlich erwähnt ist. 1728 wurde die Kirche in heutiger Gestalt von Friedrich von Zocha aufgebaut, nachdem das bisherige Gotteshaus im 30-jährigen Krieg schwer beschädigt worden war.

Aus dieser Neugestaltung stammt das fast quadratische, dreiachsige Langhaus und die im sogenannten Markgrafenstil übereinander geordneten Altar, Kanzel und Orgel

Die Orgel wurde von Philipp Seyffarth aus Würz-burg erbaut. Den Kanzelaltar schuf der Bildhauer Johann Martin Randel aus Schillingsfürst. Das hölzerne und bemalte Wappen mit den Buchstaben CWFMZB über dem Chorbogen erinnert an Carl Wilhelm Friedrich, Markgraf zu Brandenburg, in dessen Regierungszeit dieser Umbau fiel. Aus dem Jahr 1729 stammt der halbrunde Taufstein und gegenüber der teilvergoldete Opferstock. Eine Besonderheit stellt der Beichtstuhl dar, den es in den meisten evangelischen Kirchen nicht mehr gibt.

Die ehemalige Wehrmauer wurde 1885 abgetragen, ist aber im östlichen Teil noch stellenweise ganz erhalten. Aus dem Mittelalter stammen noch der Chor und der mit farbigen Ziegeln geschmückte Westturm. In ihm finden sich noch zwei alte Glocken von 1521 und 1575. Die 3. Glocke (Bild) wurde 2017 neu gegossen und geweiht, da die ursprüngliche Glocke von 1947 von der Tonhöhe und -qualität nicht zu den beiden barocken Glocken gepasst hatte. Sie wird jeden Nachmittag um 15 Uhr geläutet als Erinnerung an eine Nonne aus dem Kloster Sulz, die der Sage nach nur durch den Glockenschlag der Weißenkirchberger Kirche den Weg aus dem Wald herausfand. Im Freien hängt eine kleine Glocke von 1521 zur Zeitangabe (1/4 stündlich).

Von 1968 bis 1972 wurde die Kirche mit großem Einsatz der Gemeindeglieder innen und außen renoviert und teilweise neugestaltet. Die letzte Außenrenovierung mit Neueindeckung des farbigen Kirchturms konnte 2013 fertiggestellt werden. Im Jahr 2017 wurde der stählerne Glockenstuhl aus den sechziger Jahren aus statischen Gründen durch einen massiven Eichen-Glockenstuhl ersetzt. Im Zuge dieser Maßnahme erfolgte auch eine Reparatur der großen Glocke aus dem Jahr 1575 und der Guss einer neuen Taufglocke.