Evang-Luth. Kirche

St. Johannis Baptista in Wiedersbach (Stadt Leutershausen)


 


Geschichte der Kirche


Die Kirche St. Johannis Baptista (der Täufer) wurde um 1600 als Erweiterung einer Kapelle durch Hans Wilhelm von Eyb gebaut. Gläubige aus dem Ort konnten die Gottesdienste besuchen, doch hat die Kirche lange als Begräbnisstätte der Familie von Eyb gedient. Davon zeugen bis heute zwei Grabplatten des Ortsadels, die nach Renovierung und Umgestaltung der Kirche ihren jetzigen Platz gefunden haben: an der Wand neben dem Taufstein ist der Grabstein von Walburga Sybilla von Eyb eingelassen. Neben dem Eingang an der Seite wurde die Grabplatte von Hans Wilhelm platziert.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche teilweise zerstört und erst um 1750 wieder aufgebaut und eingerichtet. 1957 löste die Kirchengemeinde die Patronatsrechte ab und ist seitdem Eigentümerin des Gebäudes. Bei der anschließenden Renovierung wurde der Eingang, der zuvor zum Gutshof der Adelsfamilie ging, an die Seite verlegt. Zudem wurde die Orgel verlegt und der Barockaltar der früheren Heilig-Kreuz-Kirche (heute: Lutherhaus in Leutershausen) ersetzte das bisherige Altarkreuz. Damit die Patronatsgeschichte der Kirche in Erinnerung bleibt, stiftete die Familie von Eyb ihr historisches Wappen, das als Motiv in eins der Glasfenster eingebaut wurde.



 

Besonderheiten


Die Johannis-Kirche strahlt eine besondere Atmosphäre aus. Das beginnt schon bei dem ersten Blick auf die Kirche mit ihrem sechseckigen Fachwerk-Turm. Der Eingang liegt im Innenhof hinter dem Tor. Gerade weil die Kirche klein ist, wirkt sie freundlich und einladend. Das Sonnenlicht taucht die Kirche vor allem morgens und abends in ein warmes Licht, das Gottes Einladung zum Gebet in der Kirche unterstützt.

Eine ganz besondere Botschaft bringt das Altarbild mit: es verbindet Karfreitag und Ostern. Auf der linken Bildhälfte ist der tote Jesus zu sehen. Die dunkle Farbgebung verweist auf die Trauer nach Jesu Tod. Von der rechten Bildhälfte kommt der Auferstandene und bringt Licht und helle Farben in das Bild. Das gesamte Bild erzählt vom Vertrauen und von der Hoffnung auf Gott auch und gerade in dunklen Zeiten. Da, wo Leid und Tod herrschen, tritt der auferstandene Christus dem Dunkel entgegen und besiegt es. Das Altarbild macht Mut, im eigenen Leben auf den Auferstandenen zu vertrauen – so wie schon die Grabplatte neben dem Taufstein angesichts des Todes von dem Glauben an den lebendigen Gott spricht: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ (Hiob 19,25)