Röm.-Kath. Kirche

Filialkirche in Lattenbuch (Stadt Herrieden)


 





„St. Willibalds-Bote Sonntag, den 10. November 1935: Einweihung der neu erbauten Filialkirche in Lattenbuch. Das zum weitverzweigten Kirchspiel Elbersroth gehörige Dorf Lattenbuch mit 200 Katholiken erhielt im Laufe des heurigen Sommers eine neue Kirche. [...] Pfarrer Heumann, der 20 Jahre die Pfarrei Elbersroth betreute, gab in seinem Testament (26. April 1918) nicht nur den Auftrag zur Erbauung einer neuen Pfarrkirche, sondern bezeichnete es als seinen sehnlichsten Wunsch, dass seine Erben Sorge tragen möchten für Erbauung eines würdigen, geräumigen Kirchleins in Lattenbuch, dessen Bewohner bis zur Pfarrkirche dreiviertel Stunden zu gehen haben. [...] Mit großer Begeisterung nahmen daher die Lattenbucher im Oktober vorigen Jahres die Ankündigung ihres derzeitigen Pfarrherrn Andreas Lederer entgegen, dass sie 1935 eine Kirche erhalten werden. Im Laufe des Herbstes und Frühwinters beschafften sie das Steinmaterial aus nahe gelegenen Brüchen, Sand und Holz, wobei sie im anstrengenden Fuhrdienste wirksam unterstützt wurden von den Pferdebesitzern der Pfarrei und der angrenzenden Ortschaften; auch die freiwillig angebotenen Fuhrleistungen seitens protestantischer Nachbarsdörfer wurden dankbar angenommen. In monatelanger, harter Arbeit, die im April begann, erstand das stimmungsvolle Kirchlein, nach den Plänen des Architekten Ernst-Hähnlein Feuchtwangen, inmitten des Dorfes, und ohne jeden Unfall konnte der Bau Mitte August vollendet werden; [...] Die Maße der Kirche sind 15 x 9 x 5; die Zwiebel des schlanken Turms konnte erfreulicherweise noch mit Kupfer beschlagen werden. Die Hauptfigur des stimmungsvollen Altares [...] ist eine Pietà [...]. Der 15. September brachte nun das lang ersehnte Fest der feierlichen Benediktion, die H. H. Dompfarrer Lederer = Eichstätt [...] und Ortspfarrer Dekan Lederer vornahm [...].“



 

Bilder: Günther Holzinger